Online-Shopping: Kreditkarten sind das beliebteste Zahlungsmittel

Internationale Studie von Online-Shops

Kreditkarten sind das beliebteste Zahlungsmittel in Europa, wenn es um Online-Shopping geht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Dienstleisters Arvato Supply Chain Solutions, bei der Zahlungsverfahren von bedeutenden Online-Shops in zehn Ländern untersucht wurden. Im Fokus standen sowohl etablierte eCommerce-Märkte als auch aufstrebende Märkte in Ost- und Südosteuropa. Die Studie zeigte auch, dass in Zusammenhang mit dem Einkauf per Smartphone und Tablet elektronische Zahlungssysteme zunehmend beliebter werden.

Mobile Zahlungssysteme holen auf

Besonders hohe Wachstumsraten beim mobilen Zahlungsverkehr konnte die Arvato-Analyse in Russland feststellen: jeder zweite Moskowiter hat bereits eine elektronische Geldbörse, ein sogenanntes eWallet auf seinem Smartphone installiert. Dabei nutzen die russischen Verbraucher besonders gerne nationale Lösungen wie Yandex Money, QIWI und WebMoney. US-Systeme wie Paypal oder Apple Pay sind weniger verbreitet. „Händler, die erfolgreich auf den russischen Markt expandieren wollen, kommen dementsprechend nicht umhin, die wichtigsten lokalen Zahlungsdienstleister an den Webshop anzubinden“, erklärt Dennis Schmitz, Vice President Financial Services bei Arvato Supply Chain Solutions.

Rechnungskauf für Händler problematisch

Schwedische Verbraucher hingegen bevorzugen laut Arvato-Studie die Kreditkarte bzw. den Kauf auf Rechnung, wenn sie online einkaufen. Für die Händler bedeutet das allerdings ein höheres Ausfallrisiko bei den Zahlungen. Daher arbeiten mehr als 50 Prozent der schwedischen Online-Shops, die den Kauf auf Rechnung anbieten, mit dem Payment-Anbieter Klarna zusammen. Das Fintech übernimmt die Zahlungsansprüche des Händlers und garantiert ihm, dass er sein Geld erhält. So muss sich der Händler nicht mehr selbst darum kümmern, ob und wann der Endkunde die Rechnung bezahlt.

Zahlungsmethoden sind ein sehr sensibles Element

Welche Zahlungsarten der Händler seinen Kunden anbiete, sei entscheidend für den Erfolg eines Online-Shops, betonten die Autoren der Arvato-Studie. Verbraucher reagierten sensibel darauf, wenn ihre bevorzugte Zahlungsart nicht angeboten werde und brächen den Kaufvorgang dann häufig ab, heißt es in der Analyse weiter. Deshalb liege die Herausforderung für die Online-Shops darin, die Interessen des Händlers mit den Zahlungspräferenzen des Kunden unter Berücksichtigung länderspezifischer Besonderheiten in Einklang zu bringen.

Fest steht, der Payment-Markt unterliegt einem stetigen Wandel und insbesondere die Skandinavier experimentieren gerne mit neuen Zahlungsmethoden. Allerdings sollten Händler vorsichtig sein und nicht auf jeden Zug aufspringen, meinen die Studienautoren. Ausfallrisiken müssten ebenso in Betracht gezogen werden wie die Conversion Rate. Denn nur der richtige Mix aus verschiedenen Bezahlsystemen mache sich bezahlt.